Donnerstag, 26. Juli 2007

Kleine Episode am Rande über die Probleme der argentinischen Gesellschaft....

Nach langen Reisebricht einmal mehr eine kleiner Geschichte über die Energiekrise Argentiniens und andere Gegebenheiten, die man sonst gar nicht so zu spüren bekommt.
In diesem Winter ist es im Gegensatz zu den vorherigen recht kalt und es gibt einige Tage, an denen die Temperaturen unter die Nullmarke gesunken sind. Dies belegt schon die Tatasache, dass es in Córdoba seit 29 Jahren und in Buenos Aires seit 89 Jahren wieder einmal geschneit hat.
Für uns Europäer mag das sehr amüsant klingen, aber die argentinische Gesellschaft hat wirklich damit zu kämpfen. Zum einen sind die Menschen nicht an Kälte gewöhnt (so ziemlich niemand hat hier eine Heizung in seinem Haus) und zum anderen sind die Energiekonzernen auch nicht auf erhöhten Energiebedarf eingestellt, was zur Folge hat, dass sich Argentinien gerade in einer enormen Energiekrise befindet. Da kann es schon mal passieren, dass nur Taxifahrer und Busunternehmen den Tank voll machen dürfen oder Geschäfte ihr Licht dimmer müssen, um Energie zu sparen. Gut, wenn man aber auch sieht wie die Argentinier mit ihrer Energie umgehen, ist es kein Wunder, dass es zu einer Krise kommt. Da werden Heizstrahler, offene Gasheizungen und was weiss ich nicht noch alles angeschaltet, welche an einem Tag wohl mehr Strom verbrauchen als unsere Heizkörper im ganzen Jahr.
Andererseits gibt es auf einmal kein Gemüse mehr im Supermarkt oder zu vollkommen überhöhten Preisen (ein Kilo Pilze kostet schon mal 5€ oder der Eisbergsalat dann für 2€ das Kilo), es fehlt die einfachste Milch, die sich dann wenigstens die ärmeren Leute auch leisten können, naja man könnte noch so einiges aufzählen, was man als Europäer nicht wirklich gewöhnt ist.
Dies zur Energiekrise, allerdings geht diese einher mit einer netten Inflation, bei der ich innerhalb von einem Monat mal 2 Peso mehr bezahlt habe in der Wäscherei oder das Bier im Restaurant mal eben so von 5 auf 6 Peso angehoben wird, was natürlich für uns immer noch billig ist, aber im Vergleich schon recht drastisch. Es ist auch keine Seltenheit, wie es mir jetzt in der Sprachschule passiert, dass die Mitarbeiterin einfach sagt:"Naja, geralf, es kostet jetzt ein paar Peso mehr, weil wir haben Inflation und da können wir nichts machen.".

Nun gut, muss man einfach mal erlebt haben, um ganz gut festzustellen, dass Deutschland nicht das schlechteste Pflaster zum leben ist.

So denn, bis bald mit Sachen aus Bolivien.

Keine Kommentare: